SZ: Eltern sammeln fast 500 Unterschriften für Land-Kita

Die Zukunft des Kindergartens Ilkendorf bleibt umstritten. Doch die Stadträte wollen das Thema bald vom Tisch haben.

21.04.2015 Von Christoph Scharf

Die geplante Schließung des Kindergartens Ilkendorf bewegt seit Monaten in Nossen die Gemüter. Bei jeder Stadtratssitzung wird darüber heftig debattiert. Nun hat die Elterninitiative den Stadträten knapp 500 Unterschriften gegen die Schließung der Einrichtung überreicht. „Die Sammlung fand in den umliegenden Orten des Kindergartens statt. „In Gesprächen stießen wir auf sehr große Unterstützung zum Erhalt des Kindergartens, die meisten Angesprochenen haben sofort unterschrieben. Einen so großen Rückhalt aus der Bevölkerung hätten wir nicht erwartet“, sagt Sebastian Kunze, von der Elterninitiative.

Ein großer Teil der 497 Unterstützer befürwortet zusätzlich die Einrichtung einer Krippengruppe in Ilkendorf. Eltern von 29 Kindern der Unterzeichner würden sofort ihr Kind wieder in den Kindergarten nach Ilkendorf bringen. Außerdem konnten sich demnach 93 Unterstützer für die Zukunft vorstellen, ihren kommenden Nachwuchs in die Einrichtung zu bringen.

Die Unterschriftensammlung war nicht die einzige Aktion der Elterninitiative in den vergangenen Wochen. So gab es zuletzt auch ein Gespräch mit der Hauptamtsleiterin Diana Beyer von der Stadtverwaltung. Außerdem gab es ein „Kindergarten-Forum“ mit interessierten Stadträten und Eltern. Dabei wurden verschiedene Varianten zum Erhalt eines ländlichen Kindergartens erarbeitet und diskutiert. Das Ziel der Initiative: Die Varianten sollten in der nächsten Stadtratssitzung als Beschlussvorlagen eingebracht werden. „Ob es noch dazu kommen wird, ist nach der jüngsten Sitzung mehr als fraglich“, sagt Tobias Stange von der Elterninitiative. Unter den Stadträten mehren sich nun die Stimmen, die in der Debatte endlich eine Entscheidung fordern – damit das Thema vom Tisch kommt und Eltern für das nächste Kindergarten-Jahr Planungssicherheit haben. Deshalb soll schon in der Sitzung am 21. Mai ein endgültiger Entschluss über die Zukunft der Kita in Ilkendorf fallen.

Die Einrichtung ist derzeit geschlossen, weil ein lange unbemerkt gebliebener Wasserschaden große Teile des Mauerwerks durchnässt hat. Wie groß der Bauaufwand wird, ist noch unklar. Auch die Versicherung hat sich noch nicht gemeldet. Die Kinder wurden übergangsweise in anderen Nossener Einrichtungen untergebracht. Ob sie zurückkehren, ist fraglich: Die Stadtverwaltung möchte das Haus gern schließen, da es ohnehin aufwendig saniert werden müsste und die Plätze in den anderen Nossener Kitas ausreichen. Zudem seien die Personalkosten in größeren Einrichtungen günstiger. Eltern dagegen verweisen auf die familiäre Atmosphäre und die naturnahe Lage der Einrichtung. Bei einer Schließung würden zudem weite Fahrwege für viele Eltern drohen.

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