Kundgebung „Gegen die Schließung des Kindergarten Ilkendorf“ am Donnerstag, 12.3.2015, ab 17 Uhr auf dem Markt Nossen
Die Elterninitiative Kindergarten Ilkendorf ruft zu einer Kundgebung vor dem Rathaus Nossen auf. Zwei Stunden vor der Stadtratssitzung, auf der der Beschluss zur Schließung der Einrichtung zum 1.9.2015 gefasst werden soll, zeigen Eltern und engagierte Bürger Flagge gegen dieses Vorhaben. „Wir können nicht zulassen, dass über unsere Köpfe hinweg Beschlüsse einfach so gefasst werden, die ohne Transparenz in die Öffentlichkeit stattfinden“, so Michael Seurig, Elternvertreter des Kindergarten. Deshalb hat die Initiative ein 10-seitiges Schreiben an alle Stadträte verteilt, in dem Fragen, Diskussionspunkte und Forderungen benannt werden. „Wir möchte eine Offenlegung aller Dokumente und keine Geheimabstimmung, eine unvoreingenommene Besprechung aller Diskussionspunkte mit harten und weichen Fakten“ sagt Tobias Stange, einer der Autoren des Schreibens.
In vielen Gesprächen mit den Stadträten in den letzten Tagen sei deutlich geworden, dass auch diese keine vollständigen Informationen zum Thema haben und die derzeitige Argumentation der Stadtverwaltung eindeutig in Richtung Schließung zeige. So sei keine objektive Beurteilung möglich. Viele Stadträte begrüßten daher das Engagement der Eltern. „Das ist doch genau das Engagement der Bürgerschaft, welches wir immer gewünscht haben“ so ein Stadtrat.
Die Eltern des Kindergarten Ilkendorf sind misstrauisch geworden. Vor zwei Wochen wurde ihnen durch die Stadtverwaltung eröffnet, dass ihr Kindergarten innerhalb von zwei Tagen geräumt werden müsse. Man habe mit einem Wasserschaden auch Schimmel festgestellt. Beweise dafür blieb die Stadtverwaltung bisher schuldig. „Wir hoffen es nicht, aber wir haben den Verdacht, dass mit dieser überhasteten Aktion einfach Tatsachen geschaffen werden sollten“ sagt Tobias Stange. Es zeigte sich aber dabei, dass die noch in der letzten Stadtratssitzung genannten problemlos freien Kapazitäten in den anderen Einrichtungen nun doch nicht so einfach zu realisieren waren. So wird nun mindestens eine Kita mit Sondergenehmigung betrieben, wegen hoher Auslastung.
Tobias Stange und seine Mitstreiter bleiben dennoch optimistisch: „Wir wollen kein gegeneinander Ausspielen der einzelnen Kitas, sondern ein Miteinander. Wir wollen einen Landkindergarten in Ilkendorf, weil er in unsere Gemeinde passt und weil er gebraucht wird.“